Das Hühnerfutter:

Eine wichtige Regel sollte bei der Fütterung der Hühner sein, dass nichts offensichtlich „Schlechtes“, also Vergorenes, Angeschimmeltes oder Verdorbenes den Hühnern zum Fressen vorgesetzt wird.

Man sollte so weit es geht natürlich (ökologisch) seine Hühner füttern.

Ist Alleinfutter oder Ergänzungsfutter besser für die Hühner und den Halter geeignet?

Was kann man selbst herstellen? Zum Beispiel falls man eine Getreidemühle hat. Was kann man von den Resten aus dem Haushalt verfüttern?

Besser ist es die Behältnisse für die Hühner in einem Fachmarkt kaufen und auf gute Funktionalität und Hygiene achten.

Alleinfutter und/oder Ergänzungsfutter:

Das handelsübliche Futter gibt es als Alleinfutter oder als Ergänzungsfutter, in Pellet- oder Mehlform. Die Vorteile von Alleinfutter liegen dabei auf der Hand. Der Hersteller hat bereits alle nötigen Komponenten fertig vermischt. Man braucht sich kaum noch um Etwas kümmern. Das Alleinfutter gibt es zusätzlich als Küken-, Junghennen- und Legehennenalleinfuttermischung.

Für die kleinen Küken ist das Alleinfutter hervorragend geeignet, es ist perfekt auf die hohen Ansprüche eines kleinen Huhnes abgestimmt. Für Hennen birgt es jedoch den Nachteil, dass es auf die Dauer etwas eintönig wird, jeden Tag das gleiche Futter zu bekommen. Es liegt eher in der Natur des Huhnes, sich die benötigten Bestandteile in den richtigen Mengen selbst zu beschaffen. Um die nötige Vielfalt und Beschäftigung zu gewährleisten, sollte bei der Fütterung von Alleinfutter auf ausreichend Grünauslauf geachtet werden. Vielleichtdürfen die Hühner ja noch ein klein wenig auf dem Komposthaufen scharren?

Wenn man mit Ergänzungsfutter seine Hühner füttern möchte, muss man sich im Allgemeinen etwas mehr Gedanken dazu machen. Was ist alles schon im Futtersack enthalten? Was muss man dementsprechend noch zur optimalen Fütterung dazugeben? Oft steht sogar schon eine Zufütterungsempfehlung auf der Verpackung.

Im Normalfall muss noch Getreide separat hinzu gemischt werden. Dadurch entsteht im Ganzen eine höhere Konzentration an Stoffen, die nicht im Getreide enthalten sind als im Alleinfutter.

Die Basis des Hühnerfutters:

Getreide stellt den Hauptenergiebedarf eines jeden Huhnes. Die wohl beliebtesten Sorten sind hierbei der Weizen, dicht gefolgt von Mais und Gerste. Warum Roggen weniger beliebt ist, weiß man noch nicht genau. Man geht im allgemeinen davon aus, dass die Form des Roggen die Hühner nicht anspricht, denn Hühner besitzen ein Tastorgan im Schnabel. Auch Hafer wird als Korn nicht gerne angenommen.

Als gute Eiweißlieferanten haben sich Hirse und Buchweizen erwiesen. Wobei Buchweizen nicht als Getreide sondern als Knöterichgewächs gilt.
Wenn man das lose Getreide in den Scharraum einstreust haben die Hühner auch im Winter und bei Regenwetter eine gute Beschäftigung. Oder man verwendest gebundene Getreidegarben, Kolbenhirse und Grünfutterhaufen. Zu Grünfutter gibt es auch einen extra Grünfutterbehälter den man so mit Grünfutter befüllt im Hühnerstall aufstellen kann.

Gekeimtes Getreide, auch Sprossen genannt, sind vor allem im Winter und während der Mauser sehr zu empfehlen. Sie sind reich an Vitaminen und Linolensäure. Auch Stärke und Zucker sind reichlich vorhanden. Aber Vorsicht, nicht zuviel davon füttern, sonst verfetten die Hühner. Als grober Richtwert gilt ein Esslöffel gekeimter Körner Pro Tag pro Henne. Das wirkt sich auf eine schöne, satte Dotterfärbung aus.

Keimlinge selbst machen:

Man nimmt eine flache Schüssel zur Hand, aus Glas oder Keramik. Kein Metall. Nun bedecke man den Boden mit Körnern, zum Beispiel Weizen. Die Getreidekörner sollten locker nebeneinander liegen, nicht übereinander.

Man fülle die Schale mit lauwarmen Wasser, die Körner sollten noch nicht schwimmen aber auch nicht austrocknen.

Nun stellt man das ganze in einen nicht zu hellen und nicht zu kalten Raum.

Wenn die ersten Keime zu sehen sind, kann man die Schale auf die Fensterbank ins Licht stellen, das regt den Wachstum an.

Nach drei bis fünf Tagen sind die Keimlinge fertig.

Kleie und Keime sind die Reste die oft bei der Herstellung von Mehl übrig bleiben, da man für Mehl meist nur den Mehlkörper verwendet. Sind die Kleie und Keime nicht zu staubig, eignen sie sich gut als Futtermittel, denn bekanntlich befinden sich in der Schale eines Kornes alle wertvollen, ballaststoffreichen Bestandteile. Leider befinden sich nicht nur gute pflanzeneigenen Stoffe in der Kleie, sondern eventuell auch viele schlechte, gedüngte Rückstände. Es wäre also durchaus zu empfehlen darauf zu achten, dass die Kleie ein biologisches Getreidekorn zum Ursprung hat.

Als Leguminosen bezeichnet man Erbsen, Acker- und Sojabohnen, Wicken, Lupine, Klee und Luzerne. Das alles sind sehr gute Lieferanten für Eiweißstoffe und Aminosäuren. Als der wohl unbeliebteste Vertreter seiner Art gilt hier die Sojabohne, sie wird meistens importiert und wird dadurch einer höheren Belastung von Schadstoffen ausgesetzt als einheimisches Obst und Gemüse. Zusätzlich wird empfohlen auf Genmanipulation zu achten. Also doch lieber etwas Klee füttern ohne Genmanipulation.
Man soll seine Hühner nur begrenzt mit solchen Leguminosen füttern, dennsie enthalten viele Bitter- und Gerbstoffe.

Durch genügend Grünauslauf wird eine ideale Grünfutterversorgung gewährleistet. Denn Grünfutter enthält zwar weniger Energie als Getreide, aber dafür jede Menge an Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen. Etwa ein drittel der täglichen Futterration kann über das Raufutter aufgenommen werden.

Mögliche Alternativen wären zum Beispiel das Anbieten von frischem Gras in Heuhäckseln oder das Beimischen von Brennnesselmehl. Einfach Brennnesseln sammeln, trocknen lassen und so gut wie möglich zerkleinern. Das Brennnesselmehl kann man einfach mit unter das normale Hühnerfutter mischen.

Fast alle Obst- und Gemüsesorten sind für Hühner genießbar. Ein paar Kleinigkeiten sollte man dennoch bedenken.

Nicht einheimisches Obst und Gemüse hat einen langen Weg zu uns zurück gelegt. Oft ist die Pestizidbelastung höher als bei unserem einheimischen Obst und Gemüse.

Einige Kohlgewächse wie Brokkoli, Kohlrabi, Steckrüben, Senf und Raps sollen durch einige Begleitstoff die Eier der Hühner fischig schmecken lassen können.

Wie schon erwähnt Verfaultes, Vergammeltes oder Verschimmeltes nicht in den Futtertrog für die Hühner, sondern in die Biomülltonne.

Hühner brauchen zwar auch tierische Eiweiße, sind aber durch das „Gesetz“ über die Fütterung tierischer Proteine an Pflanzenfresser, zu Vegetarien gemacht worden. Eine kleine Abhilfe verschaffen einem allerdings die Milchprodukte für die Hühner.

Kuhmilch enthält wertvolle Fette die deinen Hühnern in geringen Maße sehr gut bekommen. Man kann zum Beispiel einmal die Woche ein Quarktag machen. Die enthaltene Laktose bei übermäßigem Verzehr soll abführend wirken.

Um die Festigkeit der Eierschale der Hühner zu fördern, sollten Mineralien in Form von geschrotet Muscheln oder Austernschalen ständig zur Verfügung stehen. Im Fachhandel findet man solche Futterzusätze unter dem Namen "Grit" oder "Vogelgrit" und Futterkalk.

Der Unterschied ist allerdings, dass der Grit durch seine gröbere Struktur länger im Muskelmagen verdaut werden muss und somit einen ergiebigeren Kalziumspeicher für die Hühner abgibt. Das Kalzium lagert sich über nacht in den Eierschalen der Hühner ein.

Die Eierschalen können zum Zweck der Kalziumgewinnung wieder verwertet werden!
Die Eierschale nach dem Verzehr des Eies einfach aufheben und aus hygienischen Gründen abkochen. Danach trocknen lassen, zerkleinern und wieder unter das Hühnerfutter mischen.

Aus dem Buch "Das Hühnerbuch - Praxisanleitung zur Haltung glücklicher Hühner" von Wolf-Dietmar und Ursular Unterweger gibt es eine Tabelle mit den ungefähren Tagesrationen zum Füttern gefunden. Hier die Anhaltspunkte:

  • 45-60% Kohlenhydrate in Form von Getreide
  • 15-20% pflanzliches Eiweiß (Rapsschrot)
  • 5-15% tierisches Eiweiß (Milch oder Milchprodukte)
  • 3-10% Fett (Ölkuchen)
  • 5-10% Mineralstoffe (Muschelkalk, Grit)
  • 3-10% Mühlennachprodukte (Kleie)
  • 0,5-1% Spurenelemente und Vitamine sowie
  • 3-10% Gras

Wasser sollte für die Hühner absolut jederzeit zu Verfügung stehen. Und natürlich muss du es regelmäßig wechselt und die Wassertränke reinigen, um die Ansammlung an Bakterien im Wasser so gering wie möglich zu halten. Weniger Bakterien bedeutet ein gesünderes Huhn. Besser und hygienischer sind Wasserspender.

Behältnisse zum Füttern und Tränken für Hühner:

Wichtig ist dassman darauf achtet, dass alle die Hühner gleichzeitig Picken oder Trinken können. Die Futternäpfe der Hühner müssen als dementsprechend lang sein oder mehrere zum Benutzen bereit stehen. Dadurch werden Stress und Streitereien unter den Hennen vermieden.

Als Wassertröge eignen sich am Besten offene Trinkflächen wie flache, große, runden Schalen. Das Trinken aus solchen Wasserstellen ist so absolut naturgemäß, nur das Wasser selbst sollte in solchen Schalen häufig, wenn nicht sogar täglich, gewechselt werden. Einfacher geht es mit Nippeltränken für Hühner oder einer banalen Kunststoff-Hühnertränke aus dem Handel. Vor allem die Nippeltränken haben sich immer wieder bei Küken bewährt, die in der Natur ihr Wasser häufig von Grashalmen trinken. Montiert werden solche Tränken in der Nähe des Ruheplatzes, wo die Hühner direkt nach dem Schlafen ihren Durst stillen können.

Die Fütterungszeiten:

Wasser und Körner sollte man als Grundversorgung immer in seinem Hühnerstall oder Hühnergehege stehen haben. Das Frischfutter füttert man am Besten am Nachmittag nach der Mittagspause. Hühner mögen einen festen, überschaubaren Rhythmus und Tagesablauf. Man füttere seine Hühner stets zu festen Zeiten, das gibt ihnen Sicherheit und schafft Vertrauen zum Halter und sorgt darüber hinaus für ein entspanntes Hühnerdasein.

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